Gemeinsam stark in der Nachbarschaftshilfe
Seit 20 Jahren bietet der Verein Lebensnetz Aigen/ Irdning-Donnersbachtal Unterstützung für pflegende Angehörige.
Das Jubiläum wurde gebührend gefeiert.
Zahlreiche Mitglieder sowie Vertreter aus der Politik waren der Einladung gefolgt, um dieses besondere Jubiläum gemeinsam zu feiern. Obfrau Renate Schink konnte unter anderem die Bürgermeister Thomas Klingler (Aigen) und Herbert Gugganig (Irdning-Donnersbachtal) begrüßen. Was heute als vorbildliches Modell für nachbarschaftliche Hilfe gilt, nahm vor zwei Jahrzehnten seinen Anfang in einer persönlichen Erfahrung: Renate Schink war selbst pflegende Angehörige. Bei einem Pflegestammtisch wurde ihr bewusst, wie belastend diese Rolle oft ist – besonders als eine Teilnehmerin äußerte, dass sie sich wünsche, „einmal bei einer Familienfeier zu bleiben, ohne gleich wieder nach Hause zu müssen“. Diese eindrückliche Aussage war der Auslöser, aktiv zu werden.
„Das Erkennen der Notsituation vieler pflegender Angehöriger war der Antrieb, um Abhilfe zu schaffen“, blickt Schink zurück. Bereits ein Jahr später kam Irdning-Donnersbachtal hinzu. Heute zählt der gemeinnützige, politisch unabhängige Verein rund 340 Mitglieder – eine beeindruckende Entwicklung, auch wenn, wie Schink betont, die Zahl der aktiv Hilfeleistenden mit dem Mitgliederwachstum nicht im selben Ausmaß gestiegen ist.
Unbürokratische Hilfestellung
Das Lebensnetz unterstützt ältere, gebrechliche, genesende sowie in Not geratene Personen – und vor allem deren betreuende Angehörige. Im Fokus stehen einfache Hilfeleistungen, wie Begleitung bei Arztbesuchen oder Einkäufen, kurzzeitige Entlastung pflegender Angehöriger, einfach, nicht qualifizierte Krankenbetreuung sowie Pflege sozialer Kontakte. Zudem stellt der Verein derzeit 25 Pflegebetten zur Verfügung, die bei Bedarf vermietet werden. Der Verein finanziert sich eigenständig und wurde in den vergangenen Jahren durch sein Engagement von Land und Bund mehrfach ausgezeichnet.
Bei der Feier die Bedeutung des Lebensnetzes: „Not macht erfinderisch. Es gibt viele Institutionen, aber oft fehlt es an schneller Hilfe. Der Verein bietet genau das – rasch, unbürokratisch und menschlich.“ Sein Amtskollege Herbert Gugganig ergänzte: „Die Belastung der Angehörigen ist enorm. Der Verein ist heute wichtiger denn je, denn die Herausforderungen in der Pflege werden weiter zunehmen.“ Mit Herz, Engagement und Gemeinschaftssinn zeigt das Lebensnetz seit 20 Jahren, wie aus einer persönlichen Erfahrung ein starkes Netz der Hilfe für viele werden konnte.
Quelle: Ennstaler / Foto: Tritscher